Irgendwann stolpert man über sie. Man hat sie nicht nur diverse Male in Cafés stehen sehen – nein, auch auf jedem besserem “Home Barista” Bild findet man sie. Jeder hat sicher einen Artikel gelesen, einen Vergleich geschrieben und irgendwas muss auch dran sein. 160 € Einstiegspreis, dafür, dass man eine Waage bekommt, die was macht? Im ersten Step gar nichts anderes als das 20 € Pendant. Woher kommt also dieser Trend eine Waage zum Preis eines gebrauchten iPhones in der Küche stehen zu haben?
Angefangen hat alles 2013 mit einer Crowdfunding Kampagne. Dort wurde die erste Waage – die Acaia Pearl – mehr als erfolgreich gefundet. Man hat sich überlegt die Schwachstelle einer jeden Waage (Empfindliche Elektronik die leicht von Feuchtigkeit zu erreichen ist) zu beheben und nicht nur eine bestimmte Stelle auf dem Gerät zum Wiegen auserkoren, sondern einfach die ganze Oberfläche als Waage fungieren lassen. Das war schon damals das “Killer-“Feature. Dazu kommt, dass sie die Waage smart machten und ihr Bluetooth verpassten. Man findet jede Menge Apps dafür im App Store (Sogar zu viele. Eine Extra App zum Updaten?!) die allesamt ausgewogen gestaltet sind. Es ist eine Kombination aus Design & Funktionalität welche einen immer Neidvoll mit einer der Waagen liebäugeln lässt.
Spätestens wenn man dann jedoch an dem Punkt angekommen ist, an welchem man seinen Espresso nicht mehr nach Sekunden, sondern Gramm messen möchte (Thema Brewratio), begibt man sich in Sphären wo auch andere Waagen (von denen man bisher noch kaum was hörte) plötzlich gutes Geld kosten. Denn herkömmliche Waagen haben eine zu lange Latenzzeit um damit saubere Ergebnisse zu erzielen. Es dauert also zu lange bis die Veränderung im Gewicht auch auf dem Display der Waage zu sehen ist. Das ist völlig okay, wenn man seinen Siebträger abwiegen möchte, doch wenn in jeder Sekunde mehr Milliliter in die Tasse fliesen…
Und plötzlich hat es einen. Es macht alles ein Stückweit mehr Sinn.